Ursprung und Herkunft des Maracatu
Vom Hafen Porto Novo aus, exportierten die Portugiesen aus dem Königreich Dahomey mit der Hauptstadt Abomey (heute Benin) Angehörige der Stämme der Fon, Nagô, Yoruba, Adja, Ewes und Minas. Mit den Sklaven kamen auch die Kulte de Voodoo (Orixa in der Yoruba-Sprache) nach Südamerika. Gemischt mit den Religionen der Stämme aus Zentralafrika entwickelte sich der Candomblé. Die meisten Gesänge und Gebete sind von Brasilien über Haiti und Cuba immer noch in Yoruba, Nago oder Goun, einer weiteren Ost-afrikanischen Sprache, verfasst. Für die Portugiesen war "Kongo" eine Sammelbezeichnung.
(Weiterführende Informationen bei Pierre Fatumbi Verger)
Die Bezeichnung Maracatu meinte eine lautstarke Zusammenkunft farbiger Menschen und hatte einen negativen Beiklang. An Karneval war den Sklaven erlaubt, ihre Traditionen und Religion öffentlich zu leben, hier wurde nun eine Krönungszeremonie ihres Königs und der Königin zelebriert. Mit den abgelegten barocken Kleidern der Portugiesen wurde die Teilnehmer des Umzuges ausstaffiert, König und Königin wurden von einem ganzen Hofstaat begleitet: Grafen, Barone, Herzoge, Botschafter und deren Damen, Standarten- und Schirmträger, Lanzenträger, Trommler und TänzerInnen, Hofdamen und der Dama-de-paço, der obersten Hofdame, die während des Umzuges die Puppe, Calunga genannt, trägt. Die Puppe symbolisiert die Ahnen, die verstorbenen Königinnen.
Seit dem 17. Jh. wird der Maracatu in der heutigen Form gespielt: Die Gongue, Glocke gibt den Ton an, die Caixas, Marschtrommeln, bilden den Rhythmusteppich zusammen mit den Shekere und den Ganzas, Shakern. Die Alfaias, die tiefen Holztrommeln, spielen die verschiedensten Toques, Rhythmusvarianten.
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